Das Bagua hat seine Wurzeln im Daoismus und basiert auf den Prinzipien  des „Yi Jing – Buch der Wandlungen“ und der „8 Trigramme – Bagua“. Es wird auf den berühmten Daoisten Zhang Sanfeng zurückgeführt.

Baguazhang orientiert sich an den Gegebenheiten der Natur und den Bewegungen der 8 Tiere Schwalbe, Adler, Bär, Affe, Drache, Schlange, Tiger und Pferd. Zu den Grundprinzipien des Bagua gehören die 5 Wandlungsphasen mit ihren 5 Himmelsrichtungen. Charakteristisch für das Bagua ist das ständige Gehen auf einer gedachten Kreislinie sowie die zahlreichen Dreh- und Spiralbewegungen. Bei den Schritten wird die ganze Fußsohle fast gleichzeitig abgehoben und der Fuß greift beim Absetzen in den Boden. Die Drehungen wirken mühelos und geschmeidig. Mit dem Bagua werden innere und äußere Fähigkeiten, Körper und Geist gleichermaßen trainiert.

Es heißt, dass diejenigen, die im Altertum diese Form praktizierten, sehr alt wurden und für ihre Kampfkunst sehr berühmt.

Diese Form hat einen sehr hohen gesundheitlichen Wert (Yangsheng), ist aber gleichzeitig auch eine sehr wirksame Kampfkunst. Es gibt beim Bagua viele Drehungen und Richtungswechsel, die Bewegungen werden sehr behände ausgeführt.  Man kann das Bagua sowohl langsam als auch schnell praktizieren. Beim langsamen Üben wird der innere Aspekt stärker trainiert, beim schnellen Ausführen der Bewegung wird der Kampfkunstaspekt stärker trainiert. Wer regelmäßig übt, kräftigt  Rücken und Beine, außerdem hat das Bagua eine sehr positive Wirkung auf Nacken und Wirbelsäule.


Baguazhang ist eine besondere Schule der chinesischen traditionellen Kampfkunst. Schnelle und langsame kreisförmige Schritte, Spiralbewegungen und Techniken mit der offenen Hand sind seine charakteristischen Merkmale. Der Name bedeutet »die Hand der acht Trigramme« und wird oft mit »Bagua« abkürzt und in anderen Umschriften mit »Pa Kua« transkribiert. Die Trigramme stammen aus dem Yijing, dem »Buch der Wandlung«, dem ältesten chinesischen Weisheitsbuch, das auch für Orakel benutzt wird. Die Entstehung des Baguazhang ist mysteriös. Wie bei anderen Kampfkünsten gibt es verschiedene Entstehungsgeschichten, aber die Geschichte des Baguazhang kann nur bis Dong Haichuan ins 19. Jahrhundert verlässlich verfolgt werden. Man ist nicht sicher, ob Dong Haichuan der Begründer von Baguazhang war. Dong hat zu seinen Schülern nur gesagt, dass er von einem alten Mann gelernt hat. Vermutlich gab es etwas, das er nicht erzählen konnte oder wollte. Es bleibt bis jetzt ziemlich unklar. Aber eindeutig ist er derjenige, der diesen Stil verbreitete, und seit seiner Zeit ist Baguazhang von Beijing aus in China bekannt geworden. Dong Haichuan ist im Jahr 1797 im Dorf Zhujiawu, Landkreis Wen’an der Provinz Hebei, geboren und 1882 gestorben. Als Kind ist er viel in China gereist und arbeitete später in einer Königsfamilie in Beijing als Diener. Lange Zeit spürte niemand, dass er ein ausgezeichneter Kampfkünstler war. Yin Fu war der erste Schüler von Dong Hai-chuan. Sein Vater hatte entdeckt, dass dieser besondere Kampfkunstfähigkeiten besaß. Seit jener Zeit begann Dong Haichuan Baguazhang zu unterrichten. Dong Haichuan lehrte Baguazhang vorwiegend Leuten, die bereits in einer anderen Kampfkunst ausgebildet waren. Aufbauend auf dieser Grundausbildung und den Grundübungen des Baguazhang unterrichtete er jeden Schüler entsprechend dessen individueller Stärken und Körperstatur. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass es heute eine unübersehbare Vielfalt an Stilen und Formen gibt. Die Meisterschüler entwickelten das Wissen des Meisters weiter und verschmolzen es mit den Techniken ihrer eigenen Herkunft, ganz im Sinne des Yijing. Als die hauptsächlichen Stile und ihre Begründer gelten heute: Yin-Stil nach Yinfu (1842 – 1911) Cheng-Stil nach Cheng Tinghua (? – 1900) Ma-Stil nach Ma Weiqi Liu-Stil nach Liu Fengchun (1855 – 1900) Zhang-Stil nach Zhang Zhankui Wie bei den anderen inneren Kampfkünsten ist die Grundlage des Baguazhang die Entwicklung der »inneren Kraft«. Das Training betont die Entwicklung der Beweglichkeit und der Fähigkeit, das Qi in Spiralen zu den Händen zu führen, wodurch die charakteristischen drehenden und windenden Bewegungen entstehen.